Hanna Juliane Rix (aka OKAPI) wuchs im Wechsel von Luv und Lee an der salzigen Ostseeküste auf, wo hügelige Kiefernwälder und sattgelbe Rapsfelder die Kulisse für ein bewegendes Wolkentheater bilden. Ihre prägnanten Projektideen setzt sie sowohl in ihrer Heimat Europa als auch am anderen Ende der Welt gekonnt und voller begeisternder Schaffenskraft in die Realität um – immer darauf bedacht, den traditionellen Umgang mit Materialien in einen neuen Kontext zu stellen und ihre beruflichen Qualifikationen als Handwerksmeisterin, Innenarchitektin und Künstlerin in immer neuer Weise miteinander zu verflechten und auf möglichst nachhaltige Art umzusetzen.

Defragmentiertes Material, transformierter Raum

Ihre künstlerischen Konzepte für räumliche Installationen und Objekte setzt sie in den vielfältigsten Medien um, mit Präferenz auf natürlichen und recycelten Werkstoffen. Dabei folgt sie oft einem Prozess der Defragmentierung, Neuanordnung und Transformation vom Gegenständlichem hin zu ganz neuen Zusammenhängen.

Im Kern geht es ihr um Wertschätzung und Kommunikation mit Rohmaterialien und Dingen im Allgemeinen: Wie möchte ein Werkstoff behandelt werden? Mit einem Sinn für das räumliche Zusammenspiel von Formen und Farben, einer ausgeprägten Lust an manueller Detailverliebtheit und fundiertem handwerklichen Wissen haucht sie unbelebten Dingen Leben ein. Ihre Experimentierfreude und der unorthodoxe Umgang mit Material und Gebrauchszuordnung sind die Basis ihrer Konzepte.

Upcycling, künstlerisch und kreativ gedacht

Ihre Arbeitsphilosophie ist ein respektvoller, bewusst nachhaltiger Umgang mit Ressourcen – sie zielt darauf ab, Altem eine neue Wertigkeit zu geben, Ausrangiertes wiederzuverwenden und vervollständigt sich durch eine künstlerisch-konzeptionelle Verständnisebene. Ihre Arbeiten haben eine innere Kohärenz und Geschlossenheit, sind nach außen hin jedoch frei und offen – sie haben sehr oft einen partizipativen Charakter und beziehen das Publikum mit ein. Auch zu der jeweiligen Umgebung wird oft ein eigener Bezug aufgebaut.

Hanna Juli Rix ist eine gestalterische Alchemistin, die einzelne Elemente identifiziert und zerlegt, neu kombiniert und mehrschichtig erweitert. Ein nie versiegender Strom der Fantasie fließt in diese Ideenmischungen mit ein. Ihre Kunst lädt zu Interaktion und kollektiver Erkundung ein. Sie soll die Sinne anregen, Kraft und Energie erzeugen, Freude machen und kurzweilig sein.

Ein unkonventioneller und internationaler Werdegang

Nach einer konservativen Schulbildung unter familiärer Knute befreite sie ihren Freigeist Ende der 90er Jahre durch ein Jahr künstlerisches Experimentieren in diversen Gemeinschaften an der Westküste der USA. Zurück in der Heimat folgte eine grundsolide Ausbildung in Lackiererei und feinstem Möbelbau, und mit einiger Berufspraxis wurde auch dieses Kapitel mit einem Jahresaufenthalt in Mexiko abgeschlossen, wo sie Ihren Wissensdurst zu mittelamerikanischer Architekturgeschichte und Kunsthandwerk befriedigte. Darauf vollendete sie an der FH Lippe und Höxter den Studiengang Innenarchitektur – nur unterbrochen von einem einjährigen Studienaufenthalt an der UFMG in Belo Horizonte, Brasilien.

Visuelle Gestaltung für musikalische Happenings

Mit dem Diplom in der Tasche zog es sie nach Berlin, der Hauptstadt kreativer Freigeisterei, um dort wenig später die kreative Produktionsleitung im berühmten Nachtclub und Restaurant der Bar25 zu übernehmen – dort hatte sie in den letzten Jahren des legendären Clubs einen wahrnehmbaren Einfluss auf die Kulissen der Berliner Nachtkultur und wechselte mit ihrer Expertise als Kreativdirektorin und Projektmanagerin nach 2010 direkt ins Folgeprojekt der Bar25 Macher – dem Kater Holzig und – kurz vor Ihrer Babypause dann zum Holzmarkt Kreativdorf über.

Seit Ende ihres Studiums nun macht sie künstlerische Installationen und Bühnensettings auf Musik- und Kunstfestivals auf der ganzen Welt, von Deutschland, den Niederlanden, Polen und Dänemark bis nach Australien und Neuseeland auf namhaften Veranstaltungen wie Fusion Festival, Nation of Gondwana, Shoeless, Garbicz, Subsonic Music Festival, Let Them Eat Cake, Rhythm and Vines und Rainbow Serpent.

Individualisierte Objekte und Raumschöpfungen

Ein Abzweiger der darstellenden Installationskunst sind eher handwerkliche, planerische und bauliche Projekte, die sie unter dem Pseudonym OKAPI erschafft – von der Idee, Planung bis zur Ausführung oder Projektüberwachung fertigt OKAPI Nutzobjekte und bewohnbare Raumhüllen an ungewöhnlichen Orten und aus nachhaltigen oder wiederverwerteten Materialien, wie zum Beispiel ein Baumhaus für Kinder in Portugal, hängende Bars zwischen Bäumen, hölzerne Tempel auf Stelzen oder ein buntes Tiny Room Hotel auf zwei Ebenen für ein Seminarhaus im Grünen.

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